Hier den Trailer ansehen:
Montag, 24. Oktober 2016
Hope For All!
Gute Neuigkeit! Den Film "Hope For All" gibt es ab sofort im L.O.V.E. Productions Shop! Ein großes Dankeschön dafür an Nina Messinger, die dafür 3 Jahre lang intensivste Arbeit geleistet hat! :)
Hier den Trailer ansehen:
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Montag, 3. Oktober 2016
Über die Wichtigkeit der Lieder die wir hören!
Die Barden Michail und Olga erzählen uns über die Relevanz der Lieder die wir in unserem Leben hören! Lieder haben das Potenzial unser Leben zum Guten, oder zum Schlechten zu beeinflussen. Der bewusste Konsum von Musik ist somit ein wesentlicher Bestandteil eines glücklichen und erfüllten Lebens!
Mittwoch, 24. August 2016
Über 40.000 km zu Fuß - die Friedenspilgerin!
“Wenn ihr realisieren würdet wie machtvoll eure Gedanken sind, würdet ihr niemals negative Gedanken denken.” ― Peace Pilgrim
von Stefan Shin Veda
Peace Pilgrim ist eine Frau die in Nordamerika gelebt und gewirkt hat. Ihr genauer Geburtstag ist unbekannt, weil sie diesen nicht preisgegeben hat, ebenso ihr amtlicher Name. Am 1. Januar 1953 startete sie ihre Pilger-Wanderung für den Frieden. Ganze 30 Jahre hat ihre Pilgerreise gedauert. Mehr als 40.000 Kilometer ist sie gewandert, durch die Vereinigten Staaten und durch Kanada. Nach 40.000 km ist sie dennoch weitergewandert aber hat mit dem Kilometer zählen aufgehört.
Das beeindruckendste dabei für mich war das tiefe Vertrauen welches sie in Gott uns ins Leben gehabt hat. Sie hatte keinen weltlichen Besitz, trug nicht mal einen Rucksack, verwendete kein Geld und nahm auch keines an. Sie fragte auch nie nach Essen oder Unterkunft. Sie war im vollen Vertrauen, dass alles ihr gegeben wird was sie wirklich braucht. Wenn sie keine Unterkunft angeboten bekam schlief sie einfach in der Natur oder unter einer Brücke. Sie ist auch nicht auf die Leute zugegangen, sondern die Leute sind auf sie zugegangen. Ihre Weste mit der Aufschrift "Walking 25.000 miles on foot for peace"(zu deutsch: 40.000 km zu Fuß für den Frieden) war dabei behilflich, dass sie immer wieder von interessierten Menschen angesprochen wurde. Sie sagt, dass sie nur selten 3-4 Mahlzeiten überspringen musste. Ihre längste Zeit ohne Nahrung war 45 Tage, aber das war eine absichtliche Fastenzeit die sie vollzogen hatte. Auch ernährte sie sich auf ihren Wanderungen immer wieder von dem was in der Natur gewachsen ist, wie Himbeeren, Blaubeeren, Baumfrüchte und verschiedene Kräuter. Sie lebte vegetarisch und liebte es am meisten einfach nur Obst zu essen.
Mehrmals durchwanderte sie die USA und Kanada, wobei sie im Frühling Richtung Norden wanderte und im Herbst Richtung Süden. Dies tat sie nicht nur um ein angenehmes Klima für sich selbst zu haben(sie selbst ist durch das Jahrelange wandern sehr Kälte und Hitzeresistent geworden), sondern vor allem deswegen weil in der warmen Jahreszeit die Menschen eher draußen auf den Straßen anzutreffen sind und man mit ihnen ins Gespräch kommt. Peace Pilgrim wurde über die Jahre hinweg zunehmends bekannter und auf unzählige Vorträge eingeladen sowie immer wieder fürs Fernsehen und für Zeitungsartikel interviewt.
Das beeindruckendste dabei für mich war das tiefe Vertrauen welches sie in Gott uns ins Leben gehabt hat. Sie hatte keinen weltlichen Besitz, trug nicht mal einen Rucksack, verwendete kein Geld und nahm auch keines an. Sie fragte auch nie nach Essen oder Unterkunft. Sie war im vollen Vertrauen, dass alles ihr gegeben wird was sie wirklich braucht. Wenn sie keine Unterkunft angeboten bekam schlief sie einfach in der Natur oder unter einer Brücke. Sie ist auch nicht auf die Leute zugegangen, sondern die Leute sind auf sie zugegangen. Ihre Weste mit der Aufschrift "Walking 25.000 miles on foot for peace"(zu deutsch: 40.000 km zu Fuß für den Frieden) war dabei behilflich, dass sie immer wieder von interessierten Menschen angesprochen wurde. Sie sagt, dass sie nur selten 3-4 Mahlzeiten überspringen musste. Ihre längste Zeit ohne Nahrung war 45 Tage, aber das war eine absichtliche Fastenzeit die sie vollzogen hatte. Auch ernährte sie sich auf ihren Wanderungen immer wieder von dem was in der Natur gewachsen ist, wie Himbeeren, Blaubeeren, Baumfrüchte und verschiedene Kräuter. Sie lebte vegetarisch und liebte es am meisten einfach nur Obst zu essen.
Mehrmals durchwanderte sie die USA und Kanada, wobei sie im Frühling Richtung Norden wanderte und im Herbst Richtung Süden. Dies tat sie nicht nur um ein angenehmes Klima für sich selbst zu haben(sie selbst ist durch das Jahrelange wandern sehr Kälte und Hitzeresistent geworden), sondern vor allem deswegen weil in der warmen Jahreszeit die Menschen eher draußen auf den Straßen anzutreffen sind und man mit ihnen ins Gespräch kommt. Peace Pilgrim wurde über die Jahre hinweg zunehmends bekannter und auf unzählige Vorträge eingeladen sowie immer wieder fürs Fernsehen und für Zeitungsartikel interviewt.
Ihre zentrale Friedensbotschaft blieb über die Jahre stets dieselbe:
"Das ist der Weg des Friedens: Überwinde Böses mit Gutem, überwinde Lügen mit der Wahrheit und überwinde Hass mit Liebe"
Im Buch erfährt man von tief bewegenden und beeindruckenden Erlebnissen aus ihrem Leben und bekommt kraftvolle spirituelle Weisheiten und Wahrheiten vermittelt. Sie erzählt von scheinbar ausweglosen Situationen in ihrem Leben und wie diese durch reine Liebe und inneren Frieden dann doch noch zum Guten gewendet wurden!
Jeder Mensch für den innerer oder äußerer Friede wichtig ist, sollte dieses Buch gelesen haben! Das Buch öffnet Herzen, inspiriert und erweitert den Horizont. Ganz nebenbei bekommt man richtig Lust sein Leben zu vereinfachen und sich mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie selbst ist ja ein grandioses Beispiel dafür wie wenig es brauchen kann um erfüllt, glücklich und in Frieden zu leben. Quasi ein Profi in Minimalismus! ;-)
Ich danke Peace Pilgrim für das Geschenk, dass sie durch ihre Wahrhaftigkeit, ihrer Liebe und ihren inneren Frieden, der Menschheit und den Nicht-menschlichen Wesen gegeben hat! Sie lebt weiter in vielen Herzen und ihre aktive Friedensarbeit trägt noch heute Früchte und wird dies mit Sicherheit noch lange tun!
Fazit: Unbedingt lesen! Doch vorsicht, die Sichtweise auf das Leben kann sich nach der Lektüre dramatisch (zum Positiven) verändern, sowie tiefgreifende Erfahrungen des Friedens sich einstellen. ;-)
Tipp: Das Buch gibt es als kostenfreies E-Book im L.O.V.E. Productions Shop!
“Unnötige Besitztümer sind unnötiger Ballast. Wenn du sie hast, dann musst du dich um sie kümmern. Es liegt eine große Freiheit in der Vereinfachung des Lebens. Es sind jene die genug haben, aber nicht zuviel, die am Glücklichsten sind.” ― Peace Pilgrim
Donnerstag, 21. Juli 2016
Im Einklang mit der Natur
Oleg und Elena leben in der Ökosiedlung Slavnoje in Russland. Dort führen sie ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur. In diesem Video nehmen uns die beiden mit auf eine Tour durch ihren Familienlandsitz. Oleg zeigt uns wie er sein tolles Kuppelgewächshaus gebaut hat, mit Materialien die ihn fast nichts gekostet haben. Das Gerüst ist mit Hölzern aus dem eigenen Wald gebaut. Jetzt können Sie süße Honigmelonen und andere Früchte ziehen, von denen sie vorher nur geträumt haben. Ein guter Schritt in Richtung autarkes und freies Leben. :) <3
Den gesamten Film "Slavnoje 2 - eine neue Morgendämmerung" (103 Minuten Laufzeit) kann man auf www.loveproductions.org beziehen!
Den gesamten Film "Slavnoje 2 - eine neue Morgendämmerung" (103 Minuten Laufzeit) kann man auf www.loveproductions.org beziehen!
Donnerstag, 7. April 2016
Die beste Art des Ökodorfs
Seit ich meinen Film "Ein Neues Wir" im Jahre 2010 veröffentlicht habe ist viel passiert.
Ich hatte die Gelegenheit rund um die Welt zu reisen, um viele weitere ökologisch orientierte
Gemeinschaften, Siedlungen und Dörfer zu besuchen.
Der Plan war: Das "ideale Ökodorf" zu finden!
Auf dieser Suche nach dem idealen Ökodorf für mich und viele Menschen bin ich mittlerweile fündig geworden. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe meine Antwort gefunden!
Bitte tief Luft holen und ruhig atmen.
Nach vielen Jahren des Erforschens und Erfahrens kann ich gesichert sagen:
Die ideale Art des Ökodorfs bzw. einer Ökosiedlung ist ein Familienlandsitzdorf bzw. eine Familienlandsitzsiedlung!
Was ist eine Familienlandsitzsiedlung?
"Eine Familienlandsitzsiedlung ist eine Siedlung, in der überwiegend Familien auf ihrem jeweils eigenen 1 ha großen Land in wohlgesinnter Nachbarschaft leben und ihren Lebensraum schrittweise und individuell vervollkommnen." (Definition: Stefan Veda)
Die Idee der Familienlandsitze und Siedlungen findet sich erstmals in der Anastasía Buchreihe von Wladimir Megre wieder. Ab Band 4 wird detailliert dargestellt wie Familienlandsitze angelegt werden können und welche Bedeutung diese haben.
Ein Familienlandsitz ist ein mindestens 1 Hektar großes Stück Heimatland, das im Durchschnitt Platz für 5 Menschen bietet. Hier lebt man als Familie oder Großfamilie. Jede Familie erschafft sich sozusagen ihren "Raum der Liebe".
Es gibt helle und komfortable Häuser, Obst- und Gemüsegärten und Teiche mit sauberem Wasser.
Einzelne Familienlandsitze formen sich zu einer Siedlung bzw. Dorf, die/das bis zu 300 Familien umfassen kann. Die durchschnittliche Siedlungsgröße liegt jedoch bei etwa 100 Familien. Gemeinsam erschaffen die Menschen eine ideale Atmosphäre zum Leben, zur Entfaltung ihrer Kreativität und zum Aufziehen ihrer Kinder.
Der Hauptunterschied zwischen einer Familienlandsitzsiedlung und gängigen ökologisch orientierten Gemeinschaften ist leicht zu erklären. Die den meisten Menschen bekannten ökologisch oder spirituell motivierten Gemeinschaften(fälschlicherweise manchmal als „Ökodorf“ bezeichnet) richten ihren Fokus im Kern auf Gemeinschaft aus. Land und Gebäude sind meist im gemeinschaftlichen Besitztum und werden kollektiv geleitet. Es wird zusammen gegessen, abgestimmt und oft zusammen gearbeitet. Dass dies auch viele Nachteile mit sich bringt, durfte ich selbst bei meinem Besuch von dutzenden Ökogemeinschaften dieser Welt immer wieder feststellen. In einer Familienlandsitzsiedlung hingegen geht es nicht vorrangig um Gemeinschaft. Es geht darum auf seinem eigenen Land mit seiner Familie einen schönen Lebensraum zu gestalten und ein glückliches Leben zu führen. Dass sich dadurch auf natürlichem Wege durch gute Nachbarschaften auch gemeinschaftliche Kooperationen auftun erscheint logisch. Dennoch liegt der Fokus nicht auf Gemeinschaft, sondern auf der eigenen Familie. Jede Familie wahrt ihren Landsitz und kann diesen an ihre Nachfahren hinterlassen, von Generation zu Generation.
Ein schönes Beispiel für eine gedeihende Familienlandsitzsiedlung ist „Slavnoje“. Über diese Siedlung gibt es zwei Filme.
Im August 2015 habe ich einige der mittlerweile über 300 Familienlandsitzsiedlungen in Russland besucht und darüber auch auf Vorträgen berichtet. Es hat mein Leben verändert.
Trotz meiner neu gewonnenen Kenntnisse denke ich dennoch, dass der Film "Ein Neues Wir" und das Gemeinschaftsverzeichnis "Eurotopia" ihren Platz haben. Warum?
Die darin gezeigten bzw. beschriebenen Projekte sind zwar keine Familienlandsitz-Siedlungen, dennoch haben viele von ihnen etwas, dass man sich als Inspiration für den eigenen Raum der Liebe, für den eigenen Familienlandsitz, mitnehmen bzw. abschauen kann. Als Experimentierfelder haben diese Projekte ihren guten Sinn gehabt. Dafür gebührt ihnen mein Dank und meine Anerkennung.
Jetzt jedoch ist die Zeit des globalen Wandels gekommen und es braucht ein Modell, dass der Mehrheit der Menschen und der Mehrheit aller Familien entsprechen kann.
Meiner Ansicht nach liegt in den Familienlandsitzdörfern und Siedlungen die Zukunft.
Und diese wird wundervoll sein! Worauf warten wir also? Seid ihr mit dabei? :)
Geschrieben von
Stefan Wolf alias Stefan Veda
Ich hatte die Gelegenheit rund um die Welt zu reisen, um viele weitere ökologisch orientierte
Gemeinschaften, Siedlungen und Dörfer zu besuchen.
Der Plan war: Das "ideale Ökodorf" zu finden!
Auf dieser Suche nach dem idealen Ökodorf für mich und viele Menschen bin ich mittlerweile fündig geworden. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe meine Antwort gefunden!
Bitte tief Luft holen und ruhig atmen.
Nach vielen Jahren des Erforschens und Erfahrens kann ich gesichert sagen:
Die ideale Art des Ökodorfs bzw. einer Ökosiedlung ist ein Familienlandsitzdorf bzw. eine Familienlandsitzsiedlung!
Was ist eine Familienlandsitzsiedlung?
"Eine Familienlandsitzsiedlung ist eine Siedlung, in der überwiegend Familien auf ihrem jeweils eigenen 1 ha großen Land in wohlgesinnter Nachbarschaft leben und ihren Lebensraum schrittweise und individuell vervollkommnen." (Definition: Stefan Veda)
Landschaftsgrafik mit Siedlungen(Bildquelle: Low Rise Planet) |
Ein Familienlandsitz ist ein mindestens 1 Hektar großes Stück Heimatland, das im Durchschnitt Platz für 5 Menschen bietet. Hier lebt man als Familie oder Großfamilie. Jede Familie erschafft sich sozusagen ihren "Raum der Liebe".
Es gibt helle und komfortable Häuser, Obst- und Gemüsegärten und Teiche mit sauberem Wasser.
Bild eines Familienlandsitzes (Bildquelle: skaz-kray.ru) |
Einzelne Familienlandsitze formen sich zu einer Siedlung bzw. Dorf, die/das bis zu 300 Familien umfassen kann. Die durchschnittliche Siedlungsgröße liegt jedoch bei etwa 100 Familien. Gemeinsam erschaffen die Menschen eine ideale Atmosphäre zum Leben, zur Entfaltung ihrer Kreativität und zum Aufziehen ihrer Kinder.
Der Hauptunterschied zwischen einer Familienlandsitzsiedlung und gängigen ökologisch orientierten Gemeinschaften ist leicht zu erklären. Die den meisten Menschen bekannten ökologisch oder spirituell motivierten Gemeinschaften(fälschlicherweise manchmal als „Ökodorf“ bezeichnet) richten ihren Fokus im Kern auf Gemeinschaft aus. Land und Gebäude sind meist im gemeinschaftlichen Besitztum und werden kollektiv geleitet. Es wird zusammen gegessen, abgestimmt und oft zusammen gearbeitet. Dass dies auch viele Nachteile mit sich bringt, durfte ich selbst bei meinem Besuch von dutzenden Ökogemeinschaften dieser Welt immer wieder feststellen. In einer Familienlandsitzsiedlung hingegen geht es nicht vorrangig um Gemeinschaft. Es geht darum auf seinem eigenen Land mit seiner Familie einen schönen Lebensraum zu gestalten und ein glückliches Leben zu führen. Dass sich dadurch auf natürlichem Wege durch gute Nachbarschaften auch gemeinschaftliche Kooperationen auftun erscheint logisch. Dennoch liegt der Fokus nicht auf Gemeinschaft, sondern auf der eigenen Familie. Jede Familie wahrt ihren Landsitz und kann diesen an ihre Nachfahren hinterlassen, von Generation zu Generation.
Ein schönes Beispiel für eine gedeihende Familienlandsitzsiedlung ist „Slavnoje“. Über diese Siedlung gibt es zwei Filme.
Im August 2015 habe ich einige der mittlerweile über 300 Familienlandsitzsiedlungen in Russland besucht und darüber auch auf Vorträgen berichtet. Es hat mein Leben verändert.
Trotz meiner neu gewonnenen Kenntnisse denke ich dennoch, dass der Film "Ein Neues Wir" und das Gemeinschaftsverzeichnis "Eurotopia" ihren Platz haben. Warum?
Die darin gezeigten bzw. beschriebenen Projekte sind zwar keine Familienlandsitz-Siedlungen, dennoch haben viele von ihnen etwas, dass man sich als Inspiration für den eigenen Raum der Liebe, für den eigenen Familienlandsitz, mitnehmen bzw. abschauen kann. Als Experimentierfelder haben diese Projekte ihren guten Sinn gehabt. Dafür gebührt ihnen mein Dank und meine Anerkennung.
Jetzt jedoch ist die Zeit des globalen Wandels gekommen und es braucht ein Modell, dass der Mehrheit der Menschen und der Mehrheit aller Familien entsprechen kann.
Meiner Ansicht nach liegt in den Familienlandsitzdörfern und Siedlungen die Zukunft.
Und diese wird wundervoll sein! Worauf warten wir also? Seid ihr mit dabei? :)
Geschrieben von
Stefan Wolf alias Stefan Veda
Samstag, 26. März 2016
Familienlandsitzsiedlungen in Russland (Teil 2 ) – Die Siedlung Kovcheg und das „Ökotechnologie Festival“
Mit Nina(links) zu Besuch auf Elenas Familienlandsitz
Am Bahnhof in
Maloyaroslavets angekommen wurde ich
bereits von einem Internetkontakt namens
Dmitriy Vatolin und seiner Nachbarin Nina
abgeholt. Die beiden leben in Kovcheg,
einem vegetarischen Ökodorf in der Kula Region, welches im
Jahr 2002 gegründet wurde und 2009 den
offiziellen Dorfstatus erhalten hat. Die Fahrt
dorthin dauerte eine gute Stunde, obwohl das
Dorf nur etwa 30 km von Maloyaroslavets
entfernt liegt. Der Grund für die lange Fahrt sind
die letzten 14 km der Strecke, welche über
eine Erdstraße mit großen Schlaglöchern
führt. Die Straße war
in schlechtem Zustand und
Dmitriy musste langsam fahren und die
Löcher so gut wie möglich umfahren.
Trotzdem war es eine sehr holprige Fahrt, die ich
mir nicht regelmäßig zumuten wollen würde.
Nina sagte einmal, dass es in Russland einen Witz
gibt mit der Frage: „Woran erkennt man in Russland, dass es sich
um eine Straße handelt?
Ganz einfach,solange man
dort gehen kann, ist es auch eine Straße, die befahren
werden kann!“ Sie
erzählten mir, dass Nazi-Deutschland beim Russlandfeldzug die
schlechten Straßen in Russland unterschätzt hatte, zum Vorteil der
russischen Bevölkerung.
In Kovcheg angekommen,
fuhren wir im Schritt-Tempo durch das Dorf, auf jeder Seite
waren die Hecken der Familienlandsitze zu sehen, manchmal schon
groß gewachsen, manchmal noch recht klein. Wir fuhren am
Gemeinschaftshaus und der Schule vorbei, dem Feuerwehrhaus, dem
Laden und fuhren durch das ganze Dorf.
Straße in Kovcheg, rechts und links die Hecken der Landsitze |
Wir ließen Nina
aussteigen und fuhren noch etwa 150 Meter weiter, bis wir bei Dmitriys
Landsitz angekommen waren. So wie auch Andrey in Slavnoje, lebt
auch Dmitriy am Rande der Siedlung, nahe am Wald. Dmitriy lebt mit seiner
Lebensgefährtin Valia und ihren 2 Kindern
aus einer vorherigen Ehe
zusammen auf ihrem 1 ha großen Landsitz. Er hat das
ganze Jahr über seinen eigenen Honig aus natürlicher
Bienenhaltung und ist weitgehend Rohköstler.
Dmitrijs selbstgebaute Solarkiste zur Bienenwachsgewinnung |
In der Woche, in der ich in
seinem Haus wohnte, hatte er zu Mittag und zu Abend nur
frisches Gemüse aus seinem Garten gegessen. Das war
meist eine Mischung aus roten
und gelben Tomaten,
Gurken, Paprika, Salaten und Beeren. Valia und die Kinder
haben neben Rohkost auch Gekochtes gegessen. Unterhalten haben wir uns auf Englisch, so hatten die
Kinder und Valia eine
Möglichkeit sich in der anerkannten Weltsprache zu üben.
Dimitrij mit der Nachbarsziege
Das Besondere an Kovcheg
ist, dass sie das Land kostenfrei von der regionalen
Regierung bekommen haben, allerdings nur für eine
Langzeitpacht von 50 Jahren. Das Land bestand
zuvor aus ausgelaugten
Feldern und Wiesen mit sehr nährstoffarmen Böden. Doch innerhalb
weniger Jahre haben sie es in eine schöne
Siedlung verwandelt, mit lebenden Zäunen
(Hecken), einer Fülle an
Bäumen und Häusern für Familien, in denen auch Kinder geboren
werden. Bei einem gemeinsamen
Spaziergang zeigte mir Dmitriy das Dorf mit den
unterschiedlichsten und innovativsten Häusern. Nebenbei
erwähnte er, dass sie mittlerweile in Kovcheg ein Feuerwehrhaus haben,
weil schon einige Häuser hier abgebrannt seien. Ich war
sehr erstaunt darüber, aber es zeigte die Lockerheit der
Russen. Passiert ist zum Glück niemanden etwas, aber
ihre Lektionen gelernt haben sie, indem sie jetzt bei Holzhäusern
die Sicherheitsabstände beim Ofen- und Schornsteinbau
beachten.
Gemeinschaftshaus Südseite |
Das erste Gebäude, das in Kovcheg errichtet worden war,war das Gemeinschaftshaus
im Zentrum. Dieses Haus hat eine Küche und mehrere
Räume, die als Klassenräume für den Schulunterricht oder
als Tanz-, Kunst- und Seminarräume Verwendung finden.
Ein Klassenzimmer |
Im
Gemeinschaftshaus finden auch die Treffen der
Dorfbewohner statt, in denen Siedlungs-Entscheidungen mit einer 75Prozent Mehrheitsabstimmung beschlossen werden.
Ich war von der Tatsache
beeindruckt, dass in diesem aus 79 Familien bestehenden
Ökodorf mehrmals pro Woche u.a. Tanz, Aikido und
Yogastunden abgehalten werden. Das Gemeinschaftshaus ist
also im Zentrum des Dorfes und kann somit von
allen Landsitzen aus durch einen kleinen
Spaziergang oder per Fahrrad erreicht werden. Da
zeigte sich der Vorteil in einer Siedlung zu leben, die
sich auf 1 ha Land geeinigt hat. Es ist dadurch kompakter
und man kann seine Nachbarn, das Gemeinschaftshaus,
den Laden oder die Gemeinschaftssauna
einfacher erreichen und kommt nicht in Versuchung das
Auto dafür zu verwenden, so wie ich das in
Slavnoje(siehe voriger Artikel) erlebt habe, wo manche Menschen 3, 4 oder sogar
5 ha Land besitzen. Ich persönlich fände eine
Größe zwischen 1 und 1,4 ha pro Landsitz optimal. Je
nach Wunsch und Bedarf sollte eine Familie einen
entsprechend großen Landsitz einnehmen dürfen.
Gemeinschaftshaus Westseite |
Karte und Familien-Fotos von Kovcheg |
Was mir im
Gemeinschaftshaus gut gefallen hat, war eine große
Kovcheg-Karte, die sich aus Bildern der einzelnen Familien auf
ihren jeweiligen Landsitzen zusammensetzte. So konnte
man genau sehen, welche Familie wo ihren Platz im
Dorf hat. Das fand ich eine super Idee!
Neben dem
Gemeinschaftshaus gibt es ein Gebäude für Theater. Ich durfte
den Kovcheg-Kindern bei einer Probe von „Alice
im Wunderland“ zusehen. Der Schulunterricht in
Kovcheg wird übrigens von den Eltern selbst
geleitet, organisiert und instand gehalten. Es ist somit eine Art
Homeschooling, wo sich fähige Eltern
zusammenschließen und jeder seinen Fähigkeiten gemäß die
Kinder unterrichtet. Einmal im Jahr müssen die
Kinder dann an einer staatlich anerkannten Schule in der
nächstgelegenen Stadt eine Prüfung ablegen. Eines Tages wurde ich von
der Englischlehrerin Ludomila eingeladen eine
Englischstunde für die Kovcheg-Schüler abzuhalten. Ich
erzählte den Schülern ein wenig von mir und meinem
Wirken und zeigte ihnen dann meinen Film „Ein Neues Wir“, ein Film über die europäischen Ökodörfer. Zum Abschluss schenkte
ich Ludomila und der Schule eine DVD meines Films, worüber sie
sich sehr freuten. Eines Tages war ich auf
ihrem Familienlandsitz auf einen Tee eingeladen. Sie
lebt in einem sehr schönen Holzhaus, zusammen mit
ihrem Mann und vier gemeinsamen Kindern. So lernte ich
auch einen Freund von ihnen kennen, einen
Krishna-Anhänger, der vormals in Kovcheg gelebt
hatte.
Das Haus der Englisch-Lehrerin in Kovcheg |
Anderntags ging ich
zum Naturteich von Dmitriy (der ohne Teichfolie,
Beton oder ähnliches auskommt, sondern das Wasser
lediglich durch eine verdichtete Lehmschicht hält),
machte ein paar akrobatische Übungen, die mir Spaß
machten und ging anschließend genüßlich schwimmen. Es
herrschte schönes und warmes Wetter und nachdem ich aus dem
Wasser hinausgestiegen war, ließ ich mich von
der Sonne trocknen.
Musikprobe im Gemeinschaftshaus |
Was Kovcheg von vielen
anderen Siedlungen unterscheidet ist, dass das Land nicht
den Familien selbst gehört, sondern einer
rechtlichen Entität, einer Art Genossenschaft, die sie
als nicht-kommerzielles Unternehmen bezeichnen.
Jede Familie pachtet das Land quasi von dieser
Genossenschaft. Das ist übrigens der Hauptstreitpunkt in
Kovcheg und führt dazu, dass das Dorf in 3 Lager gespalten ist. Die
eine Gruppe will, dass es so bleibt, wie es jetzt ist, die andere
Gruppe will, dass die Familien selber das Land „besitzen“ können, und eine dritte Gruppe ist neutral eingestellt und will oder kann sich
nicht eindeutig positionieren.
Ich war überrascht zu
erfahren, dass in Kovcheg, im Gegensatz zur Siedlung Slavnoje
tatsächlich jede Familie exakt 1 ha Land hat. Alles ist genau strukturiert
und die Landsitze verlaufen schön parallel nebeneinander und sind
durch einen drei Meter breiten Weg voneinander getrennt. Dabei sind die
Landsitze nicht quadratisch sondern länglich gen Süden
ausgerichtet. Somit hat man mehr Raum um viel Südsonne
abzubekommen, ohne dass sie vom Nachbarn weggenommen würde. Die
Wege bzw. Straßen in Kovcheg sind nicht asphaltiert und
haben eine Breite von etwa 6 Metern.
Der Dorfladen |
In Kovcheg gibt es einen
Laden mit Essen, Magazinen und DVDs. Er hat 1 Stunde pro Tag
geöffnet und bietet vegetarische Lebensmittel. Die Lebensmittel sind
nicht bio-zertifiziert, was in Russland normal ist, da dort die
Bio-Zertifizierung noch nicht so weit verbreitet ist wie in
Europa, was unter anderem damit zusammenhängt, dass der ungespritzte
Anteil der Lebensmittel in Russland(produziert durch Kleingärtner
und Wildsammlung) noch wesentlich größer
ist, als in Europa und darüber hinaus die
Menschen in Russland niedrigere Ansprüche
bzgl. biologischem Essen haben. Das meiste kommt
ohnehin aus ihrem Garten, so denken sie.
In Kovcheg findet hin und
wieder auch ein Markt statt. Dieser wird
meist zusammen mit einer öffentlichen
Veranstaltung organisiert. Bei diesem Markt
verkaufen die Bewohner ihre Landsitz-Erzeugnisse und
verschiedene Waren. Was ich auch interessant
fand, ist der Kovcheg-SMS-Service. 95% der Bewohner haben
diesen Service abonniert. Sie bekommen regelmäßig
SMS zugesendet mit wichtigen
Neuigkeiten. Wenn jemand der Bewohner etwas Wichtiges
teilen möchte, so kann er dies tun, indem
er die entsprechende Nachricht an den
freiwilligen SMS-Service Manager leitet. Dann
erhalten die Nachricht alle Bewohner von
Kovcheg. Eine wichtige Nachricht könnte zum
Beispiel lauten: „Neue Ladenöffnungszeiten! Ab
Mittwoch von 10-11 Uhr vormittags“, oder:
„Der Markt findet diesen Samstag Morgen statt“,
oder: „Valia deckt heute ihr Dach, helfende Hände
willkommen!“ Dieser SMS Service wird von der
Siedlungs-Genossenschaft bezahlt. Es gibt zwei Gebühren,
welche die Bewohner in Kovcheg bezahlen. Eine
davon ist eine jährliche Gebühr, welche für die
Erhaltung der Wege und Straßen sowie für die
Infrastruktur des Dorfes Verwendung findet. Die
andere ist eine direkte Gebühr, welche für
Gemeinschaftsgebäude verwendet wird. Wenn jemand das Dorf für
immer verlassen will, so bekommt er einen guten Teil des Geldes für
die Gemeinschaftsgebäude zurück, aber
von der jährlichen
Gebühr, die bezahlt wurde, bekommt er kein Geld zurück.
In den Wäldern um
Kovcheg war es dasselbe wie in Slavnoje, es gab eine Fülle an Pilzen
und ich durfte mich an deren Ernte und Verzehr erfreuen. Einmal
machte ich mit Dmitriy eine ausgiebige Waldwanderung. Einerseits
begutachteten wir seine im Wald ausgesetzten Bienenkörbe, hoch oben
auf den Bäumen, welche ihm neue Bienenschwärme
bringen sollten. Er war glücklich, denn es war erfolgreich verlaufen
und sieben neue Bienenschwärme haben sich in seinen
Behausungen angesiedelt.
Andererseits wollten wir in die Tiefen der Wälder
gehen, weil er dort Bewegungkameras montiert hatte, um
Wildtiere zu filmen. Auf dem Weg fanden wir unglaublich viele
Himbeeren und es freute mich zu sehen, wie Dmitriy sich mit
himmlischen Genuss an den Beeren labte. Auch ich genoss deren feinen Geschmack. Zurück zu Hause zeigte er mir
die Aufnahmen seiner Kameras. Ich sah Infrarot-Aufnahmen von
Wildschweinen, Rehen und einem Fuchs und mein Herz lächelte. Doch
meine viel größere Freude galt der Freude, die ich bei Dmitriy
erleben durfte. Wie ein kleines Kind erstrahlte er während er die
Aufnahmen betrachtete und sie mir begeistert zeigte. Das war echt wunderbar mit
anzusehen, ein Erwachsener, der etwas hat, worüber er sich so sehr
freuen kann wie es ja oft nur Kinder können – das tat meiner Seele gut.
Die Toilette auf Dmitriys
Landsitz ist einfach gehalten, so wie bei den meisten
Landsitzbewohnern. Ein kleines Häuschen mit einem Loch in der Erde. Man
hockt sich hin und erledigt sein Geschäft. Am Ende der
Toilettensitzung streut man Sägespäne über die eigenen
Ausscheidungen und die
Sache ist erledigt.
Am Eingang von Michails Baumschul-Landsitz |
Während der Zeit in
Kovcheg stellte mich meine Freundin Nina verschiedenen Leuten vor
und wir besuchten deren Familienlandsitze. Drei Landsitze finde ich
hierbei besonders erwähnenswert. Einerseits den Landsitz
von Michail, Valias Ex-Mann. Er betreibt auf seinem Land eine
Baumschule und zieht eine Vielzahl unterschiedlicher
Kiefern- und Nadelbäume groß, unter anderem die sibirische
Zirbelkiefer (umgangssprachlich „sibirische Zeder“ genannt). Es war interessant, so eine
Vielzahl an unterschiedlichen Nadelbäumen zu sehen. Seine Bäume
bietet er auch in einem Webshop an und er kann gut davon leben. Der zweite Landsitz, den
ich hier erwähnen möchte, ist der von Elena. Sie und ihr Mann
leiten das Theater in Kovcheg. Bei ihrem Landsitz ist alles sehr
„deutsch“ und ordentlich. Sie entschuldigte sich ständig dafür,
dass es nicht ordentlich aussah, weil sie gerade keine Zeit hatte
aufzuräumen, zu pflegen oder ähnliches, wobei ich mir stets dachte, wie
schön und ordentlich es doch aussah...
Elenas Landsitz(links) u. Elena mit Stefan vor ihrer Zirbelkiefer(oben) |
Tatjanas Haus |
Und der dritte
Familienlandsitz, den ich besonders fand, ist der von Tatjana. Sie ist eine
der wenigen Menschen in Kovcheg, welche die Ideen und
praktischen Tipps der Anastasíabücher
auch tatsächlich in die
Praxis umsetzt. Entsprechend schön ist ihr Familienlandsitz und die
Energie war, verglichen mit der Energie anderer Landsitze,
deutlich höher. Bei ihr habe ich das
erste Mal die alte russische Heilmethode „Pravilo“
kennengelernt und gleich ausprobieren
Pravilo bei Tatjana |
dürfen. Dabei wird der
ganze Körper gestreckt, indem beide Hände und Beine in
vier Richtungen gezogen werden. Eine Wohltat für
den Körper und den Geist. Besonders fand ich auch
den Ahnenhain von Tatjana. Sie hat ihre Mutter auf
ihrem Land begraben und dort einen Baum gepflanzt. Es
sah schön aus und ich fühlte mich berührt davon.
Fotografieren wollte sie mich diese Stelle aber nicht lassen, was ich vollkommen akzeptieren konnte. Es ist für sie
wahrscheinlich ein heiliger und intimer Platz. Sonst
konnte ich alles fotografieren was ich wollte.
Erdkeller bei Tatjana |
Tatjanas Teich |
Eines Abends nahmen
Dmitriy und ich die Fahrräder und fuhren zur
Gemeinschaftssauna. Diese operiert täglich das ganze Jahr
über. Dreimal pro Woche gibt es Männer-Sauna,
dreimal Frauen-Sauna und einmal Familien-Sauna. Die Sauna befindet sich
neben einem kleinen Fluss mit einer schönen
Badestelle. Zuerst haben wir in der Sauna richtig geschwitzt und
dann ging es ab zum kalten Fluss, um dort zu baden.
Es war eine angenehme Erfahrung, die ausgiebig
mehrere Male an diesem Abend wiederholt wurde. Im Vorraum zur Sauna machten
wir Rastpausen und tranken guten Tee, mit Dmitriys Honig
gesüßt. Ein schönes Erlebnis! Die Sauna dient als
toller Ort für Gesundheit und Entspannung, gleichzeitig ist sie ein
Ort für natürliche Kommunikation und Organisation und
bietet Raum, um sich über diverse Angelegenheiten
auszutauschen. Zum Beispiel war mit uns zusammen ein Mann in der
Sauna, der in Kovcheg Holz erntet, verarbeitet und verkauft.
Dmitriy sagte ihm, dass er mehr Holz bei ihm bestellen will
und er nun bereit sei es zu kaufen. So gibt es durch die
Gemeinschaftssauna und andere Gemeinschaftseinrichtungen also einen natürlichen
regelmäßigen Kontakt und die Dinge können
natürlich fließen, ohne dass man wegen jeder Kleinigkeit das Telefon
benützen müsste. Es gibt genug Chancen, sich im Fluss des Lebens
zu begegnen.
Das Brautpaar |
An einem Tag waren wir zu
einer Hochzeit in Kovcheg eingeladen. Es kamen Menschen, sowohl
von außerhalb als auch von innerhalb der Siedlung. Das Brautpaar führte uns
durch sein Land und erzählte uns, was es schon gemacht hat bzw.
wo sie was in Zukunft erschaffen wollen. Im Anschluss gab
es ein buntes Buffet. Als Geschenk gab ich dem Hochzeitspaar
ungeschälte Zedernüsse aus Sibirien, worüber sie sich
freuten.
Brautpaar und Hochzeitsgäste |
Gegen Ende meiner
Kovcheg-Reise luden mich Nina und ihre Nachbarn ein, mit ihnen
auf ein Festival namens „Ökotechnologie Festival“ mitzukommen.
Dieses Angebot nahm ich gerne an. Wir fuhren etwa 3
Stunden bis zum Festival, welches am Gemeinschaftsplatz einer
Siedlung namens „Immerwährende Familie“ stattfand. Das Festival empfand ich
als sehr schön. Es kamen Leute von unterschiedlichen
Siedlungen zusammen und hatten eine ideale Möglichkeit, sich
auszutauschen. Es gab verschiedene Zelte, Tipis, Bühnen oder freie
Plätze in der Natur, wo Leute Workshops angeboten haben und ihr
praktisches Wissen und ihre Erfahrungen geteilt
haben. Themen wie natürliche Kindererziehung, biologische-Technologie
vs. technokratischer Technologie, Selbstversorgerwissen,
Wissen über Musik, natürlichen Hausbau und
Reinigung, die bewusste Zeugung von Kindern uvm.
wurden vermittelt. Ich nahm an einer
wunderschönen Heilungs- und Gebetszeremonie für die Freiheit und das
Glück aller Wesen teil. Abends wurde getanzt und
es gab ein schönes Lagerfeuer, wo ein Barde seine
schönen Lieder darbot. Geschlafen wurde im
eigenen Zelt auf der Wiese oder im Wald. Auf dem Festival lernte
ich sehr liebe Menschen kennen, und wann immer
Leute realisierten, dass ich nicht aus Russland
komme, sondern aus einem anderen Land, waren sie
sehr interessiert und strahlten mich an.
Svetlana, Stefan, Nina und Maria beim Festival |
Sie waren meist
neugierig und wollten wissen, was mich denn
hierher nach Russland führe. Einmal hatte ich ein
längeres Gespräch mit zwei herzlichen Frauen aus
Moskau, namens Maria und Svetlana. Ich fragte sie
u.a. zu ihrer Einstellung in Bezug auf Homosexualität.
Ich wollte durch empirische Feldbefragung selbst
herausfinden, wie die allgemeine
Einstellung in Russland gegenüber Homosexualität sei. Sie
erzählten mir, dass man in Russland Homosexualität
als eine Krankheit betrachtet. Jedoch sei es eine
heilbare Krankheit. Svetlana
erwähnte, dass sie
selber Therapeutin ist und sagte mir, dass sie schon
mehrere Männer von Homosexualität geheilt habe. Einer davon
sei nun ein guter Freund von ihr. Sie
arbeitet nach einer Methode von Arny Mindell, welche
process work (deutsch Prozessarbeit) genannt wird.
Brot und Salz werden bei einer Friedenszeremnie gereicht |
Ein Workshop im Grünen |
Eine Unterhaltung mit
einem russischen Barden ist mir besonders in
Erinnerung geblieben. Leider erinnere ich mich nicht
mehr an seinen Namen. Er ist geschätzte 50
Jahre jung, hat einige Jahre in Neuseeland gelebt und
strahlte sehr viel positive Energie aus. Er erzählte mir, er
sei sich sicher, dass wir im vollen Umbruch leben
und es nur mehr wenige Jahre dauern würde, bis
sich massive Änderungen zum Positiven einstellen würden. Er
sagte mir, er habe schon 1985 absehen können, dass die
Sowjetunion nicht mehr lange bestehen würde. Er hatte den Leuten zu
erzählen begonnen, dass die Sowjetunion in wenigen Jahren vorbei
sein würde. Die Leute hielten ihn für verrückt, zu
überwältigend groß und mächtig erschien dieses politisch-militärische
Machtgefüge. Doch er sollte recht behalten und es ging schneller, als
sich viele das vorstellen konnten. Und an so einem Punkt seien wir
auch jetzt. Seine Zukunftsprognosen für die nächsten Jahre und
Jahrzehnte inspirierten mich und gaben mir ein gutes und
zuversichtliches Gefühl. Ja, es wird gut werden
auf Erden, und wir sind dabei!
Fortsetzung folgt...
Geschrieben von Stefan Veda
für die Liebe und das Leben!
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